Chrissi

Hallo Ihr Lieben. Nun schläft mein Kleiner und ich habe mich endlich getraut nochmal in die HG Zeit gedanklich zurück zu kehren und euch meinen Erfahrungsbericht zu schreiben und zu veröffentlichen. Damit kann man vielleicht anderen Frauen helfen, sie unterstützen und Ihnen hilfreiche Tipps geben oder einfach für sie da sein :). Denn eines ist klar nur Frauen, die eine HG durch gemacht haben, können nachempfinden welche Hölle man durch läuft.Es fing alles so an…..

Mein Freund und ich merkten, dass uns in unserer fünf jährigen Beziehung irgendetwas fehlte im Leben. Zum vollkommenen Glück wünschten wir uns ein Baby.Wir entschlossen uns ab Mai 2013 nicht mehr zu verhüten.Wir machten uns keinen Stress und genossen die Zeit noch zu zweit♡.Es war ein solches Wunder: Im Mai 2013 testete ich positiv. Wir waren komplett aus dem Häuschen,wussten nicht wohin mit unserer Freude. Es war mir morgens übel aber es war zum aushalten. FA machte Ultraschall und alles war perfekt. Doch am 11.06.2013 diesen Tag werde ich nie vergessen, hatte ich krampfartige Unterbauchschmerzen und blutete sehr stark. Der FA stellte fest, dass ich eine Fehlgeburt hatte. Ich musste am 12.06.13 zur Ausschabung. Ich war bereits in der 9 Ssw. Es war wie ein Hammerschlag. Unser Glück wurde zerbrochen. Die Ärzte meinten, warten Sie drei Monate dann legen Sie wieder los. Viele werden direkt wieder schwanger. Doch wir wollten daran erst gar nicht denken.Wir ließen es drauf ankommen. Silvester 2013 feierten wir mit Freunden und machten das Spiel Blei gießen. Mein Freund hatte echt einen Storch (hab den heute noch) und der bedeutet laut Beschreibung es steht Nachwuchs ins Haus an. Aber an so etwas glauben wir normal nicht,aber der Gedanke war trotzdem da:) unsere Beziehung wurde immer fester und wir stärkten uns gegenseitig. Naja wir dachten uns neues Jahr neues Glück.und was soll ich sagen im Januar 2014 war der SS Test positiv 🙂 Mir war leicht übel, hatte Bauchschmerzen und war sehr geruchsempfindlich. am 8.1 gingen wir zum FA mit zitternden Knien doch auch der bestätigte uns die SS.Er meinte die Übelkeit ist positiv und bedeutet es ist eine stabile Ss.wir gingen glücklich nach Hause und nahmen die Übelkeit als was positives.Leider wurde die Übelkeit immer unerträglicher. Aber es war unser Wunschkind und ich sagte mir immer wieder ich werde alles tun für dieses Kind und alles überstehen.Jedoch bei 6+1 ging leider gar nichts mehr.Ich wusste nicht dass man so oft brechen kann (30x).Mir war so hundeelend und so extrem übel.Sobald ein Tropfen Flüssigkeit egal welcher Art an meine Lippen kam,konnte ich mich nicht mehr halten. ich musste brechen ohne Ende.Wir warteten ab und dachten es wird,jedoch wurde es immer schlimmer.(zitterkrampf,Schüttelfrost). Ich behielt nichts mehr in mir.Ich kam ins Kkh vier Wochen und bekam Vomex Infusionen.Kochsalz Lösungen und Vitamin Bomben. Im Urin waren Ketone (eigentlich fast die ganze SS durch).das Erbrechen wurde etwas gemildert jedoch die grauenhafte Übelkeit war jede Sekunde da.Die Ärzte beruhigten mich und sagten:Frau Bauschert bis zur 12Ssw dann ist es vorbei. Denken Sie daran dass Schwangerschaft keine Krankheit ist und brechen bedeutet stabile Ss. Dieses konnte ich nicht mehr hören. ich war krank und mir ging es so dreckig warum will das keiner sehen: Sie  meinten vielleicht bilde ich mir das alles ein da ich die Fehlgeburt noch nicht verarbeitet habe. Ich konnte mir nicht erklären warum mir keiner glaubt.Irgendwann war es soweit dass ich echt dachte:Bilde ich mir das ein? Zum Glück hatte ich meinen  Freund seine Familie und meine Familie, die immer zu mir gestanden sind, mich verstanden haben und unterstützten.Der schreckliche Zustand blieb. Ich konnte nicht mehr arbeiten gehen seit 6+1. Konnte keinen Einkauf mehr tätigen, keine Spülmaschine ausräumen geschweige denn alleine duschen:(. Ich konnte mein altes Leben nicht mehr genießen. Ich vegetierte nur noch dahin. Entweder war ich im Bett,  quälte mich aufs Sofa oder lag im Kkh Bett. Es war grauenhaft ohne Hilfe hätte ich nicht mehr existieren können. Dafür danke ich meinem Schatz für alles, ohne ihn wäre ich nicht mehr am leben. Er ist arbeiten gegangen, hat mich versorgt zum Arzt Kkh gefahren ,Haushalt und Wäsche gemacht und mich jeden Tag im Kkh besucht, wenn ich drin war. Ich habe mich nur noch übergeben. Leider gab mein Hausarzt und mein FA keine ambulanten Infusionen. Mein FA verschrieb mir Vomex Tabletten, nur leider kamen die direkt wieder hoch. MCP Tropfen halfen nur immer als Notlösung, für gerade mal zehn Minuten wurde das Brechen gehemmt. Lösungsvorschläge von meinen Ärzten: spazieren gehen, aufs Kind freuen, Magen nicht mit säurehaltigen Speisen reizen und nicht auf die Übelkeit warten. Oh diese Kommentare hasste ich. Sie zogen mich noch weiter runter. Man fühlte sich nicht verstanden. Das kennt ihr ja sicher alle zu gut. Durch einen Bericht,  den die Tante meines Freundes ausgedruckt hatte erfuhr ich von HG. ( Homepage www.hyperemesis.de) von Chrissi. Ich las mir ihre und auch andere Berichte durch und merkte ich bin nicht allein in dieser Situation. Ich wurde weiterhin mit Vomex Infusionen behandelt im Kkh.Vier Wochen am Stück, selbst die Ärzte waren langsam ratlos-denn die 12 Ssw war bereits vorbei. Nur durch die Vomex Infusionen konnte ich zumindest schlafen denn die Nebenwirkung war extreme Müdigkeit. Das schreckliche Erbrechen wurde etwas besser, doch die grauenhafte Übelkeit war immer da. Sobald ich wach wurde und die Augen öffnete war mir so schlecht und ich musste brechen. Am liebsten hätte ich mich in ein künstliches Koma versetzen lassen über die restliche Ss, doch das ging leider nicht. Ich war an dem Punkt angekommen wo ich mich fragte warum ich schwanger geworden bin oder sogar hat mein Leben noch einen Sinn. Ich war einfach nur noch kraftlos, doch durch die Unterstützung durch meinen Schatz und Familie kämpfte ich weiter Tag für Tag. Heute bereue ich diese Gedanken wenn ich in die Augen meines Kindes schaue. Doch man fühlt sich alleine gelassen in dieser Situation und möchte nicht mehr kämpfen. Ich wollte auch keinen Besuch außer der Familie. Ich hatte bereits acht Kilo abgenommen. Nach weiteren vier Wochen Kkh meinte die Oberärztin: Sie wollen ja nicht zum Inventar gehören, wir entlassen Sie und geben Ihnen Vomex Tabletten. Jedoch wurde nicht geschaut, ob ich damit klar komme. Die Fahrt vom Kkh nach Hause beträgt 15min in dieser Zeit musste ich fünf mal brechen. Das Zittern fing sofort wieder an. Mein Freund war extrem besorgt, zog mich aus dem Auto und legte mich direkt ins Bett. Dort lag ich bis morgens früh. Ich konnte keinen Tropfen Flüssigkeit zu mir nehmen geschweige denn Vomex. Ich habe die komplette Nacht durch gebrochen. Mein Freund nahm am Morgen meine Tasche und brachte mich wieder ins Kkh. Ich drehte bald durch, aber es war die einzige Lösung für mich das wusste ich. Das erste mal rannten die Ärzte und machten sich Sorgen. Ich zitterte wie Espenlaub, konnte nicht mehr laufen, hatte hohes Fieber durch den Flüssigkeitsverlust . Ärzte konnten kein Blut mehr holen wg Blutstau (Blut war komplett dick). Es musste erst eine Infusion gelegt werden, damit das Blut wieder geflossen ist, Ketone im Urin (hatte ich fast die ganze SS). Als der Chefarzt das mit bekam, dass mich die Oberärztin direkt heim geschickt hatte ein Tag zuvor gab es mächtig Ärger. Das war mal richtig positiv und tat mir gut. Ab diesem Zeitpunkt kümmerte sich nur noch der Chefarzt um mich:) und ich wurde ernst genommen. Zum Glück ging es unserem kleinen Wurmi immer gut. Ich spürte den Kleinen ab der 16Ssw und wusste nun wofür ich kämpfe. Ich hatte immer Angst den Kleinen zu verlieren wg der Medikamente jedoch sagten die Ärzte mir, dass es in der  Ss erlaubt ist. Sobald es der Mutter besser geht, geht es auch dem Kind besser. Ich war wieder drei Wochen im Kkh und bekam dann Zofran, da Vomex nichts mehr geholfen hat (Mittel bei Übelkeit bei Chemopatienten). Es wurde das Erbrechen besser. Übelkeit blieb :(Ich hatte das Glück dass mein FA mir Zofran verschrieben hat.ab der 21 Ssw bekam ich mein hart erkämpftes Beschäftigungsverbot. Ich kämpfte mich mit Zofran durch. Es gab Tage da ging das Trinken ganz gut, dann gab es wieder Tage wo es gar nicht ging. Nach drei Wochen zu Hause, musste ich nochmal ins Kkh für zwei Wochen. Langsam kannte ich dort jedes Zimmer:(. Am 30.08.14 stellten die Ärzte fest, dass der Kleine schon sehr weit unten im Geburtskanal liegt und ich nicht mehr laufen durfte. denn Sie wollten es bis zur 37 Ssw noch heraus ziehen. Ich brauchte medizinisch einen Kaiserschnitt wg meiner extremen Sehschwäche (minus 16 Dioptrien) und meiner Zyste im Kopf kurz vorm Sehnerv. Beides hätte zu 80 Prozent durchs pressen platzen können. Ich hätte blind sein können oder hätte am Kopf operiert werden müssen, weil die Zyste geplatzt wäre. Daher war die einzige Lösung der KS. Am 8.9.14 kam unser kleiner Sonnenschein Luca zur Welt. das größte und beste Geschenk und Wunder. Wir sind unendlich dankbar. Ich musste im Aufwachraum nochmal brechen und als ich unseren kleinen dann auf der Brust hatte war es wie weg geblasen. Ich konnte sogar etwas kleines essen und trinken ohne Tabletten. Ich konnte es kaum glauben. Hätte mir jemand vor meiner SS von HG erzählt, hätte ich nicht geglaubt, dass es so was grauenhaftes gibt. Aber eines ist klar liebe Mamis, die das gerade durch machen müssen: Kämpft, denn es lohnt sich. bald habt ihr eure schönste Belohnung im Arm. Wünsche euch alles Gute.

Wir wollen auch irgendwann noch ein zweites KInd, aber bis jetzt können wir es uns noch nicht vorstellen das alles nochmal durch machen zu müssen, aber denke irgendwann ist der Babywunsch größer als die Angst:) und ich habe nun diese tolle Gruppe wo ich ganz liebe Menschen kennen lernen durfte und sogar Freundschaften entstanden sind♡ Danke Sylvie, Vanessa und Levana für die tolle Gruppe♡Wir sind unendlich dankbar, dass unser kleiner Schatz kerngesund mit 2650 g und 48 cm zur Welt kam.Die Liebe zu meinem Kind ist unbeschreiblich es gibt nix schöneres als Mama zu sein ♡Eure Chrissi

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